Was ist es, was mich kurz geschockt hat?
HA! Da geht einer, der für mich was bewegen kann. Aber kann er das überhaupt? Sollte nicht ich selber dieses ′BEWEGEN′ sein?
Kennt ihr die ′Komm Vor Zone′ - ich liebe diese Kreation von
Moritz Jahoda (Machbarschaft) - für mich ist das die Lösung! Bewegen wir uns aus der ′Komfortzone′ zur ′KommVorZone′ und gestalten wir alle aktiv mit.
Matthias hat entschieden - es liegt aber an uns, die Zukunft zu gestalten.
Zukunft passiert nicht einfach - sie muss gemacht und gestaltet werden und das GEMEINSAM.
Ich muss zugeben, eine gewisse Erleichterung war der Rücktritt von Matthias Strolz schon auch für mich. Wahrscheinlich, weil ich es ebenso als erleichternd empfand, nicht mehr Gemeinderätin zu sein. Dieses in Farben- und Schubladen-Denken. Man wird als Person kaum mehr wahr genommen. Ich fühle mich jetzt frei. Danach. Und vielleicht ist es für Matthias Strolz auch eine gewisse Befreiung - das politische Korsett liegt nicht jedem/jeder.
Na und dann kann ich euch nun getrost schreiben, was mein Beweggrund war, bei NEOS Mitglied zu werden. Bisher war das nicht so gerne gehört ... immerhin war er ja Parteichef :-)
Also ...2013 trat NEOS zur Nationalratswahl an. Meine 3 Söhne zeigten sich sehr interessiert an den ′Newcomern′, besonders Sebastian. Somit haben wir damals im Internet recherchiert und waren begeistert. Und dann gab es im Ö3 ein Interview mit Matthias Strolz und er wurde gefragt, was er gemeinsam hätte mit Michael Spindelegger. Und da meinte Matthias Strolz ganz offiziell im Radio: wahrscheinlich rauchen wir die gleichen Schwammerln.
Und das war wirklich für mich die Entscheidung, Mitglied bei NEOS zu werden.
Wenn sich ein Parteichef sowas im Radio sagen traut, dann ist das endlich mal was Neues, Mutiges, Anderes, ein neuer Stil, erfrischend, aus dem Bauch heraus, unkonventionell. Es darf in der Politik auch gescherzt werden.
Einen weiteren Punkt, warum ich Mitglied wurde, gibt es aber auch noch:
Matthias Strolz hat einen Satz gesagt, der mich wirklich berührt hat und für mich ein richtiges Aha- und JA-stimmt-Erlebnis war:
Politik ist der Ort, wo wir uns ausmachen, wie wir miteinander leben wollen.Untenstehend findet ihren einen Bericht vom Kurier über den Rücktritt von Matthias Strolz. Zwei Abschnitte habe ich davon ausgewählt: Matthias sagt, dass er sich nicht als Oppositionspolitiker sieht. Oppositionspolitik erfüllt nicht sein Herz.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Wenn das Gemeinsame wichtiger ist als das Trennende, dann geht sich das mit Oppositionspolitik nicht aus. Wenn der Fokus darauf liegt, dass man gemeinsam Lösungen sucht, damit es für alle passt, dann kann man nicht das ′Dagegensein′ in den Mittelpunkt stellen. Wahrscheinlich ist das schwer zu beschreiben - aber wenn das Lösungsorientierte dir wichtig ist, kannst du nicht immer kritisieren.
Und das zweite - er will entschleunigen. Na da bin ich ja mal gespannt (übrigens: eine Schule habe ich auch schon mit gegründet). Ich werde erste Reihe fussfrei zusehen - vielleicht kommt mich Matthias ja jetzt mal in meinem Raum_Wagen besuchen <3.
Was mir bei einem Bericht im Kurier besonders gut gefallen hat:
Vor 14 Monaten meinten Sie in einem persönlichen Gespräch, dass Oppositionsarbeit, dieses permanente Kritisieren, Ihnen mehr Kraft raubt als Energie gibt. Sie wären lieber Minister – der Job ist stressig, aber konstruktiv. War die Aussicht auf jahrelange Opposition ein Motiv?
Ich hatte in den vergangenen Jahren zwei Angebote für unterschiedliche Ministerposten. Beide Male habe ich abgelehnt. Mir geht es nicht um Ämter, sondern um eine gute Wirksamkeit. Was sicherlich stimmt: Ich bin durch und durch ein Umsetzer. Ja, ich kann Opposition. Mein Hauptaugenmerk lag in den vergangenen sechs Jahren aber auf dem Aufbau einer Bewegung. Das ist, wenn man so will, eine Exekutivarbeit nach innen. In dieser zweiten Periode rückt die reine Oppositionsarbeit nun in den Mittelpunkt. Oppositionsarbeit bedeutet, in der Früh aufzustehen und nachzudenken: Was und wen kritisiere ich heute? Das kostet mich unglaubliche Überwindung. Denn ich bin ein Kind der Zuversicht mit einer grundpositiven Einstellung. Dieses Kritisieren als Opposition habe ich zwar gelernt, es erfüllt aber nicht mein Herz. Ganz im Gegenteil: Wenn ich zehn Jahre Opposition gemacht hätte, hätte ich jeden Tag eine kleine Dosis Selbstvergiftung aufgenommen, die sich irgendwann auf meine Gesundheit geschlagen hätte.
UND ... Als geborener „Gschaftlhuber“ muss ich mich vor mir selbst schützen. Natürlich würde ich am liebsten morgen eine europäische Bewegung mitgründen oder eine freie Schule aufbauen. Mein Herz sagt mir aber: entschleunigen.
Hier der gesamte Bericht:
https://kurier.at/politik/inland/strolz-macron-bekommt-naechste-woche-einen-brief-von-mir/400034635Kann sein, dass es ihn nicht sooo freut - aber für mich bleibt er ′Mein Duracell-Haserl′, weil ich mich oft selber auch so fühle ... es geht einfach alles rund um mich viel zu langsam.